Köln -
Der 16-Jährige Alex Lynas aus dem englischen Aldwark ahnt nichts, als er den Stängel einer Pflanze als Schwert benutzt. Er kämpft mit einem Freund, sein Körper kommt dabei mit der Pflanze in Berührung. Am nächsten Tag hat er Verbrennungen am ganzen Körper.
Wer mit der Pflanze in Kontakt kommt, sollte sich die entsprechenden Körperstellen waschen, unbedingt die Sonne meiden und einen Arzt aufsuchen. Gefährlich wird die Pflanze durch ihren Saft, der Furanocumarine enthält. Diese Giftstoffe sind es, die den natürlichen UV-Schutz der Haut angreifen. Furanocumarine kommen in harmlosen Konzentrationen auch in anderen Pflanzen vor wie dem heimischen und wesentlich kleineren Wiesenbärenklau oder in Zitruspflanzen wie Bergamotte, Zitrone oder Limette.

Das Jakobskreuzkraut blüht gerade an vielen Orten.
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Eine weitere gefährliche Pflanze ist das Jakobskreuzkraut. „Aktuell blüht die Pflanze sehr schön gelb“, sagt Michels. Das Jakobskreuzkraut enhält jedoch einen giftigen Stoff, der die Leber schädigt. Dazu reicht allerdings kein Hautkontakt, die Pflanze muss gegessen werden. Deswegen ist das Jakobskreuzkraut besonders in der Landwirtschaft ein Problem, wenn das Futter Spuren der Pflanze enthält.
Jakobskreuzkraut bedroht Rinder und Pferde
Kreuzkräuter produzieren sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA), die in hoher Dosis tödlich sind. Oft verläuft der Vergiftungsprozess bei Rindern und Pferden schleichend, denn die PAs schädigen nach und nach die Leber. Vor allem in getrocknetem Futter wie Heu oder Silage können die Pflanzen zum Problem werden. Denn hier werden die Bitterstoffe abgebaut, die normalerweise verhindern, dass Tiere die Pflanzen fressen. In Einzelfällen sind bereits Rinder und Pferde erkrankt oder sogar gestorben. Eine offizielle Statistik dazu gibt es nicht, denn der Nachweis ist bislang schwierig.

Die Beifuß-Ambrosia ist eine hochallergene Pflanze.
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Unmittelbar bevor steht die Blütezeit der Beifuß-Ambrosia, die Anfang August beginnt. Die Pflanze ist besonders für Allergiker ein Problem und kommt laut dem LANUV häufig in Bayern, Baden-Württemberg und der Niederlausitz vor. „In Nordrhein-Westfalen ist vor allem der Raum Bielefeld/Paderborn betroffen“, sagt Michels. Dabei wird die Beifuß-Ambrosia nicht nur für bereits erkrankte Allergiker zum Problem – sie kann auch bei völlig gesunden Menschen Heuschnupfen oder Asthma auslösen.
Wirklich schützen kann man sich vor dem Pollenflug an der frischen Luft nicht. Michels betont, dass mit Nachdruck daran gearbeitet wird, die Ausbreitung der Beifuß-Ambrosia zurückzudrängen.
July 22, 2020 at 05:30PM
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Bärenklau, Jakobskreuzkraut: Giftige Pflanzen, die jetzt blühen und gefährlich sind - Kölner Stadt-Anzeiger
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