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Experten-Tipps: Sind Pflanzen im Schlafzimmer sinnvoll? - GQ Germany

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Sie fragen sich, ob Pflanzen im Schlafzimmer sinnvoll sind? Pflanzen betreiben Photosynthese. Das bedeutet, sie wandeln mit Hilfe des grünen Farbstoffes Chlorophyll Lichtenergie in chemische Energie um – und dabei entsteht unter anderem Sauerstoff. Zudem sollen sie Schadstoffe aus der Luft filtern. Daher tragen Pflanzen zu einem guten Raumklima bei. Eigentlich logisch, dass luftreinigende Pflanzen das auch im Schlafzimmer tun, oder? (Auch interessant: Der große GQ Schlaf-Guide: So schlafen Sie nachts besser)

Die Wirkung von Pflanzen im Schlafzimmer sollte nicht überbewertet werden

Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn viele Pflanzen produzieren nur tagsüber (also bei genügend Licht) Sauerstoff, nachts hingegen verbrauchen sie ihn.

Auch unser Schlafexperte Dr. Hans Günter Weeß sagt: „Die Wirkung von Pflanzen im Schlafzimmer würde ich nicht überbewerten, wer sich damit wohlfühlt, der kann sich ruhig ein bis zwei Pflanzen ins Schlafzimmer stellen. Allerdings verbrauchen einige Pflanzen nachts viel Sauerstoff  – diese Pflanzen sollten nicht fürs Schlafzimmer gewählt werden.“ (Lesen sie auch: Die besten Zimmerpflanzen für Ihren Indoor-Garten)

Allergiker sollten vorsichtig sein

Auch stark duftende Pflanzen wie etwa Lilien stören meist beim Schlafen. Sich auf den Blättern ansammelnder Staub kann vor allem Allergikern Probleme bereiten, ebenso Schimmel, der sich bei Raumklima gerne in der Topferde bildet. Dr. Weeß erläutert: „Auch aus hygienischen Gründen sollte man sich überlegen, ob man Pflanzen im Schlafzimmer aufstellen möchte, in der feuchten Erde können sich Bakterien bilden, auch Schimmel kann ein Thema sein – daher sollten besonders Allergiker aufpassen.“ (Lesen Sie auch: 6 Life-Hacks bei Allergien – das können Sie jetzt tun!)

Pflanzen filtern auch Schadstoffe aus der Luft

Die bekannteste Studie zur Erforschung von Pflanzen und ihren luftreinigenden Eigenschaften stammt aus dem Jahr 1989. Damals experimentierte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit Pflanzen um die Luftqualität in Raumstationen zu verbessern. Sie kam zu dem Ergebnis, dass bestimmte Pflanzen nicht nur Sauerstoff freisetzen, sondern auch Schadstoffe wie Benzol, Formaldehyd und Trichlorethen effizient aus der Luft filtern können. 

Zwar wurde die Übertragbarkeit dieser Studienergebnisse auf normalen Wohnraum mittlerweile relativiert, da dieser kein geschlossenes System wie etwa eine Raumstation sei. So ergab eine Studie der amerikanischen Drexel University in Philadelphia, dass Pflanzen nur minimal zur Beseitigung von Schadstoffen in der Luft beitragen, regelmäßiges Lüften sei deutlich wirksamer. Die Forscher betonten jedoch, dass auch nichts grundsätzlich gegen Pflanzen im Schlafraum spreche. (Auch lesenswert: Avocadokern einpflanzen: Wie Sie eine Avocado-Pflanze selber züchten)

Welche Pflanzen eignen sich fürs Schlafzimmer?

Nicht alle Pflanzen machen sich im heimischen Schlafzimmer gleich gut. Laut der NASA-Studie ist zum Beispiel Aloe Vera sehr gut, da sie Formaldehyd aus der Luft filtert. Auch Efeu wurde als besonders gut für das Raumklima eingestuft. Bogenhanf, Bergpalme und Grünlilie eignen sich ebenfalls, da diese Grünpflanzen auch in der Nacht Sauerstoff produzieren und die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer mit regulieren können. Orchideen wie etwa die bekannte Phalaenopsis filterten im NASA-Experiment vor allem Xylole und Tuluole aus der Luft. 

Wen der recht intensive Duft nicht stört, der kann es mit Jasmin versuchen – da er in wärmeren Klimazonen gedeiht, eignet er sich besonders gut als Zimmerpflanze. Wer seine Pflanzen im Schlafzimmer gegen Mücken aufstellen möchte, der sollte Exemplare mit einem hohen Anteil ätherischer Öle wählen – diese mögen die Insekten nämlich gar nicht. Beispiele hierfür sind Zitronenmelisse, Ringelblume oder Rosmarin. Auch im Feng Shui gelten luftreinigende Pflanzen im Schlafzimmer übrigens als gute Wahl. 

Wie viele Pflanzen dürfen es im Schlafzimmer sein? 

Die NASA-Studie kam zu dem Schluss, dass man für eine ausreichende Luftreinigungswirkung pro 9 Quadratmetern mindestens eine Pflanze aufzustellen sollte. Diesen Wert kann man als Richtlinie sehen, für die meisten Schlafzimmer wären das etwa 2 bis 3 Pflanzen. (Außerdem: Gesunder Schlaf: Das sind die besten Tipps vom Experten)

4 Tipps: Darauf sollte man bei Pflanzen im Schlafzimmer besonders achten

  • Keine Staunässe entstehen lassen

Gießen Sie regelmäßig, aber nicht zu viel, denn sonst kann sich bei Pflanzen im Schlafzimmer leicht Schimmel bilden – das ist ungesund und vor allem für Allergiker bedenklich.

  • Pflanzen regelmäßig düngen

Zimmerpflanzen bekommen meist weniger Licht und haben nur einen begrenzten Wurzelraum, daher müssen sie gedüngt werden – idealerweise verwenden Sie dafür biologischen Dünger.

  • Pflanzen regelmäßig abwischen

Gerade auf großblättrigen Pflanzen sammelt sich im Raum schnell Staub an, der in die Luft gelangen und die Atemwege reizen kann. Wischen Sie daher die Blätter einmal pro Woche mit einem feuchten Lappen ab.

  • Schlafzimmer lüften

Pflanzen im Schlafzimmer können ein ordentliches Durchlüften des Raumes nicht ersetzen. Öffnen Sie daher morgens nach dem Aufstehen die Fenster für ein paar Minuten weit und schließen sie sie dann wieder.

Fazit: Darum lohnen sich Pflanzen im Schlafzimmer

Wer sich also an diese vier Regeln hält und Pflanzen im Schlafzimmer mag, auf den haben sie wahrscheinlich auch eine positive Wirkung. Denn, wer sich wohlfühlt, der ist entspannter und schläft somit auch besser.




July 16, 2020 at 05:21PM
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