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Gartenserie: Klaus Fischer erklärt, wie es mit dem Gießen der Pflanzen im Garten richtig geht - Soester Anzeiger

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Ohne Moos nix los, weiß der Volksmund. Und ohne Wasser erst recht nichts, werden die Pflanzen im Garten ergänzen. Es geht diesmal ums richtige Gießen.

Soest - Was denn, einen ganzen Artikel nur übers Gießen, da wir doch einen so verregneten Sommer haben, werden manche Leser jetzt denken. Tatsächlich beklagen etliche Menschen den angeblich so schlechten Sommer. Selbst hier haben Kollegen sich bemüht gefühlt, den Rudi-Carell-Hit „Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer“ von 1975 zu zitieren. 

Wer einen Garten hat, der weiß genau, dass auch dieses Jahr bislang deutlich zu trocken gewesen ist, wie schon eine Reihe Jahre vorher. Als Rudi Carell seinen Hit sang, gab es im Sommer noch den typischen Landregen, aus einem tiefgrauen Himmel fielen tagelang ununterbrochen die Regentropfen. So etwas kennen wir heute gar nicht mehr. Zum Glück hatten wir diesmal besonders im Juni und Anfang Juli einige regnerische Wochenenden – wohl der Grund, warum die subjektive Wahrnehmung die Menschen vom verregneten Sommer sprechen lässt.

Der Grundwasserspiegel sinkt

So ist es in der Börde noch recht grün und steht der Mais bis zu drei Meter hoch. Fahren wir aber mal in andere Regionen in NRW, dann sieht es schon ganz anders aus. Am Niederrhein etwa sind Wiesen gelbbraun statt grün. Ich kann an meinem Brunnen sehen, wie hoch das Grundwasser steht. Vor 40 Jahren schwankte es um 1 bis 1,5 Meter. In den beiden vergangenen Dürrejahren sank es auf unter sechs Meter ab. Und derzeit steht es bei fünf Meter, Tendenz weiter fallend. Brunnenbohrer haben seit Jahren Hochkonjunktur. 

Der Haken an der Sache: Wenn immer mehr Menschen ein Bohrloch anlegen und fleißig daraus ihr Wasser entnehmen, dann sinkt auf Dauer der Grundwasserstand weiter ab, weil seit Jahren die Bestände im Winter nicht mehr so gut aufgefüllt werden. Und damit kommen wir zum Gießen. Die Regel ist einfach: Nicht ständig, dafür aber intensiv.

Tomaten kriegen alle drei Tage einen großen Schluck

Ich gieße meine Tomaten beispielsweise im Schnitt alle drei Tage, dann aber mit mehreren Litern pro Pflanze. Bei extremer Hitze oder trockenem Ostwind – sehr gefährlich für die Flora – muss ich die Gießfrequenz natürlich erhöhen. Ein Bekannter gießt täglich und reichlich seine Gewächse. Er hat ein Bohrloch. Alles sieht üppig grün aus. Der Unterschied liegt im Boden. So „verhätschelte“ Pflanzen bilden nur ein flaches, kleines Wurzelwerk aus. Kommt das Wasser aber nur in größeren Abständen, müssen die Pflanzen viel mehr und vor allem tiefere Wurzeln bilden – erschließen sich so aber viel größere Nahrungsquellen.

 In einer Trockenphase werden sie viel länger aushalten als die verwöhnten Kollegen vom Bohrloch. Noch etwas: Das so genannte Gießkannenprinzip hat tatsächlich seinen Namen von einer falschen Gießtechnik. Ich habe oft beobachtet, dass jemand eine Gießkanne über einer großen Fläche flott ausgießt. Oberflächlich sieht dann alles nass aus. 

Der Spaten bringt die Wasser-Wahrheit ans Licht

Man sollte sich aber mal die Mühe machen und mit dem Spaten nachschauen, wie tief das Wasser in den Boden eingedrungen ist – höchsten einen bis zwei Millimeter. Und diese Oberflächenfeuchte ist im Sommer rasch verdunstet. Frisch gesetzte Pflanzen müssen öfters gegossen werden, bis sie ein ordentliches Wurzelwerk ausgebildet haben. Das kann bei Gehölzen sogar etliche Monate dauern. Und zum Schluss: Kran auf und Wasser marsch ist nicht die Lösung. Besser ist es, das Regenwasser zu sammeln und zum Gießen zu nutzen. Ich habe an jedem verfügbaren Dach – Garage, Schuppen, Gewächshaus etc. - eine Regentonne stehen und eine große Zisterne im Boden. Im Sommer sind diese Vorräte Gold wert.




August 05, 2020 at 03:00PM
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