Friedrich Merz am Dienstag in Eltville am Rhein Bild: Lucas Bäuml
Hat Friedrich Merz mit seinem Wutausbruch gegen das CDU-„Establishment“ die Dinge einfach nur beim Namen genannt, wie es sich in Demokratien gehört? Über einen eventuell doch sehr taktischen Gebrauch von Empörung in der Politik.
Friedrich Merz ist dafür kritisiert worden, dass er sich über die Verschiebung des CDU-Parteitages derart echauffiert hat. Wie, wurde gefragt, will er denn mit denen in einen Wahlkampf ziehen, die er jetzt als Establishment der Partei nicht nur bezeichnet, sondern als Verschwörer gegen ihn anklagt? Wieso würdigt er weder die epidemischen Umstände der Entscheidung noch das Gesetz, das eine digitale Wahl von Parteivorsitzenden nicht erlaubt? Ist er sich denn so sehr selbst der Mittelpunkt der Welt?
Der Mainzer Historiker Andreas Rödder hat für all das eine Erklärung. Es gebe, so sagte er in einer Diskussionsrunde auf „Phoenix“, selbstverständlich diese Kräfte in der CDU, die Vorbehalte gegen Merz hätten. Terminfragen seien außerdem tatsächlich Machtfragen. So sei Politik, Merz spreche es nur aus. Für Rödder, Mitglied der CDU, ist sein Lieblingskandidat schlicht ein Mann offener Worte. Friedrich Merz habe, so gesehen, recht, wenn er von Hinterzimmern spreche. Gegenüber den „Tagesthemen“ hat Merz das als Normalität der Politik beschrieben.
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